Winnetou II (1893)

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Gemälde des französisch-US-amerikanischen Malers Henry Farny (1847-1916):
Winnetou II
(Erste Veröffentlichung: 1893)

Reiseerzählung (Verlag Fehsenfeld: Grüner Band 8: "Winnetou II" und Karl-May-Verlag: Grüner Band 8: "Winnetou II")

Winnetou der Rote Gentleman. 2. Band. erscheint 1893 (ab 1905 mit dem kürzeren Titel Winnetou. 2. Band)

Inhalt
In diesem Band, der als wahre Reiseerzählung betrachtet werden kann, führt es den Ich-Erzähler Old Shatterhand kreuz und quer durch die USA. Zunächst erhält er in St. Louis im Surveying Office bei Abgabe der Vermessungszeichnungen den vereinbarten Lohn, reist Winnetou nach, verfehlt ihn aber in New Orleans, von wo er nach Europa zurücksegeln will. Da er aber kurz nach Verlassen des Hafens in einen Hurrikan gerät und dabei seinen gesamten Besitz inklusive des gerade erhaltenenen Arbeitslohns verliert, verschlägt es ihn zunächst nach New York, wo er – um sich das Geld für die Überfahrt zu verdienen – einen Job als Detektiv annimmt. Nach mehreren erfolgreich gelösten Fällen, über die man nichts weiter erfährt, wird er damit beauftragt, einen dem Wahnsinn verfallenen Bankierssohn, William Ohlert, der einem Betrüger in die Hände gefallen ist, zu seinem Vater zurückzubringen. Bei der Verfolgung der beiden gelangt er wiederum nach New Orleans, wo er den Westmann Old Death kennenlernt. Dieser durchschaut sofort, ohne die Identität des Erzählers zu kennen, warum dieser in New Orleans ist, hält ihn aber, wie sein alter Freund Sam Hawkens, für ein Greenhorn. Ihre Wege trennen sich bald wieder, Old Shatterhand und Gibson begegnen sich jedoch. Dieser erkennt Old Shatterhand und kann sich noch rechtzeitig zusammen mit seinem Opfer wieder in Richtung Rio Colorado absetzen. Auf dem Weg dorthin treffen sich Old Death und Old Shatterhand wieder, Old Death gewinnt nun dessen Vertrauen und bietet seine Hilfe an. Bei der Verfolgung kommt es zunächst zu einem kurzen Wiedersehen mit Winnetou, der gegenüber Old Death, den er sofort erkennt, aber so tut, als kenne er dessen Begleiter (Old Shatterhand) nicht. Die Blutsbrüder treffen sich heimlich und Winnetou bedauert, dass der aus der Vermessung des Pfades des Feuerrosses resultierende Arbeitslohn verloren gegangen ist. Nach einem Konflikt mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans, den die beiden Olds fast im Alleingang lösen, erfahren sie, dass die beiden Gesuchten auf dem Weg nach Mexiko sind. Bei der Verfolgung entdecken sie diese in einem Trupp Komantschen, der seinerseits von den Apachen unter der Führung von Winnetou in eine Falle gelockt wurde. Old Death, der sowohl mit den Apachen als auch den Komantschen befreundet ist, versucht die Komantschen zur Aufgabe zu überreden, scheitert dabei aber, so dass sich die beiden Olds mit weiteren zwischenzeitlich zu ihnen gestossenen Weissen zu den Apachen absetzen. Leider haben Winnetou und seine Apachen die schon zuvor zu ihnen gewechselten Verfolgten laufen lassen, so dass sich die beiden Olds erneut veranlasst sehen, die Apachen zu verlassen. Winnetou, der sich grundlos mitschuldig fühlt an dem abermaligen Entkommen, schliesst sich der Verfolgung an und überlässt die Komantschen den anwesenden Apachenstämmen. So gelingt es schliesslich doch, die beiden zu stellen, allerdings wird Old Death dabei versehentlich bei der Abwehr eines Überfalls der Tschimarra auf eine Bonanza erschossen, ebenso Gibson, der Ohlert vorher noch mit dem Gewehrkolben traf. Deshalb muss Letzterer noch in der Bonanza bleiben, bis er nach Chihuahua gebracht werden kann, wo er in den Händen eines Arztes und Ordensbruders tatsächlich völlig gesundet. Winnetou hatte die mitgenommenen Apachen entlassen, um bei seinem Blutsbruder zu bleiben, wird aber nicht mehr erwähnt. Damit endet der erste Teil des 2. Bandes. Der Ich-Erzähler berichtet dann, wie er zurück nach St. Louis geht, dort den berühmten Henrystutzen erhält und anschliessend nach Afrika reist. Nach seiner Rückkehr macht er sich auf, Winnetou zu suchen, findet ihn auch bald, trennt sich aber dann, um einen Goldtransport zu begleiten.
Im zweiten Teil des Bandes lernt Old Shatterhand den Jungen Harry kennen, der ihn zunächst für einen Surveyor hält. Old Shatterhand rettet Harry später – gegen dessen Willen – aus dem Inferno einer brennenden Ölquelle. Auf seinem weiteren Weg trifft er dann wieder Winnetou und den berühmten Westmann Old Firehand. Sie retten einen Zug vor den Ponkas, gelangen in Old Firehands Trapper-Festung, wo Old Shatterhand auch Harry wiedertrifft, der sich als Sohn Old Firehands und Ribannas entpuppt, die auch von Winnetou geliebt wurde, der aber zu Gunsten seines Freundes Old Firehand auf sie verzichtete (dies und der Tod Ribannas spielt aber vor den in Band 1 und 2 erzählten Geschichten). Nachdem sie – wenn auch unter schweren Verlusten – einen Angriff der Ponkas abgewehrt haben, machen sich Old Shatterhand und Winnetou auf, einen Händler zu suchen, um ihm die von den Trappern erbeuteten Felle anzubieten. Dabei geraten sie vorübergehend in die Gefangenschaft ihres alten Feindes Santer, der sie aber wieder laufen lässt, weil er es auf die Felle abgesehen hat. Durch eine Dummheit Sam Hawkens entgeht Santer der ihm gestellten Falle, so dass sich am Ende die Wege von Winnetou und Old Shatterhand wieder trennen.