Winnetou I (1893)

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Gemälde des französisch-US-amerikanischen Malers Henry Farny (1847-1916):
Winnetou I
(Erste Veröffentlichung: 1893)

Reiseerzählung (Verlag Fehsenfeld: Grüner Band 7: "Winnetou I" und Karl-May-Verlag: Grüner Band 7: "Winnetou I")

Winnetou der Rote Gentleman. 1. Band. erscheint 1893 (ab 1904 mit dem kürzeren Titel Winnetou. 1. Band)

Inhalt
Der Ich-Erzähler – der anfangs namenlos ist, später wenigstens seinen Vornamen Karl nennt – arbeitet in Amerika als Hauslehrer einer deutschen Familie in St. Louis. Durch Vermittlung des befreundeten Büchsenmachers Mr. Henry bekommt er eine Anstellung als Surveyor für eine der grossen Bahnen, welche geplant wurden, bei der Eisenbahngesellschaft Atlantic and Pacific Company. Da seine Kollegen faul und trunksüchtig sind, muss er alles alleine machen. Zum Glück stehen ihm die Westmänner Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker zur Seite, die als Führer der Surveyors angeheuert worden sind. Besonders Sam Hawkens nimmt den jungen Mann unter seine Fittiche und lehrt ihn Büffel- und Mustangjagd. Als ein Bär in das Lager eindringt, kann Charley ihn durch Messerstiche töten. Intschu-tschuna, der Häuptling der Apachen, sein Sohn Winnetou und der aus Deutschland stammende Klekih-petra kommen in diesem Moment in das Lager und weisen die Feldmesser freundlich darauf hin, dass dies ihr Land sei und die Vermessung abgebrochen werden müsse. Das wird von den Ingenieuren abgelehnt. Klekih-petra wird von dem betrunkenen Rattler, dem Anführer der zwölf weiteren Beschützer, erschossen, worauf Winnetou mit seinem Vater heimreitet, um Krieger zu holen und die Bleichgesichter auszulöschen. Diese verbünden sich – notgedrungen – mit den Kiowas, doch Old Shatterhand (wie er inzwischen genannt wird), Sam, Dick und Will halten es insgeheim mit den Apachen. Deren erster Angriff wird erfolgreich abgeschlagen, Winnetou und sein Vater werden gefangen genommen. Old Shatterhand befreit sie heimlich. Später muss Old Shatterhand noch mit Blitzmesser um das Leben der anderen Gefangenen kämpfen. Er siegt. Aber kurz darauf greifen die Apachen erneut an. Old Shatterhand wird lebensgefährlich verwundet. Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker ergeben sich. Die Gefangenen werden ins Pueblo der Apachen gebracht und dort für ihren Martertod gesund gepflegt. Die Pflege von Old Shatterhand übernimmt Winnetous Schwester Nscho-tschi. Old Shatterhand erholt sich, täuscht aber weiterhin Schwäche vor. In dieser Zeit bittet er immer wieder darum, Winnetou zu sprechen, da er dessen Freund sei und dies auch beweisen könne. Winnetou kommt aber nicht, sondern verlangt erst die Beweise, was wiederum Old Shatterhand nicht will. Der Kampf mit Blitzmesser um die Freiheit der zuvor von den Kiowas gefangenen Apachen wird von den Kiowas bestritten; die Apachen glauben ihnen. An dem Tag, an dem sie gemartert werden sollen, erfahren die Weissen, dass Old Shatterhand um ihr Leben kämpfen soll (Gottesurteil). Er muss mit Intschu-tschuna um sein Leben schwimmen. Durch eine List gewinnt Old Shatterhand den Kampf, und die Weissen sind frei – bis auf Rattler. Old Shatterhand zeigt Winnetou die Haarsträhne, die er ihm abschnitt, als er ihn im Lager der Kiowas befreite. Danach kommt es zur Blutsbrüderschaft zwischen Old Shatterhand und Winnetou. Zuvor kämpft Old Shatterhand noch mit Tangua, dem Häuptling der Kiowas, da dieser ihn mehrfach beleidigt hat. Er lähmt ihn durch einen Schuss durch beide Knie und macht ihn sich damit zum Todfeind. Winnetou lehrt jetzt Old Shatterhand alles, was er als Westmann braucht. In dieser Zeit verliebt sich Nscho-tschi in Old Shatterhand. Dieser verweist aber auf den christlichen Glauben und die kulturelle Erfahrung, die eine Frau haben müsse, wenn ein Christ sie heirate. Daraufhin beschliesst Intschu-tschuna, dass seine Tochter in den Osten darf, um die Kultur der Weissen zu lernen. Gleichzeitig erhält Old Shatterhand grosszügig die Erlaubnis, unterwegs die unterbrochene Vermessung der Bahnstrecke zu beenden, um seinen Lohn beanspruchen zu können. Um das notwendige Geld für Nscho-tschis Aufenthalt zu besorgen, reiten die Apachen anschliessend zum Nugget Tsil, da sie dort eine Goldader kennen. Auf dem Weg zur Fundstätte werden sie von dem Banditen Santer und seinen Kumpanen überfallen. Dabei werden Intschu-tschuna und Nscho-tschi getötet. Da Santer nicht gefasst werden kann – nur seine Gehilfen werden von Old Shatterhand erschossen – trennen sich Winnetou und Old Shatterhand. Während Winnetou die Trauerzeremonie am Nugget-tsil vorbereitet, verfolgt Old Shatterhand den Mörder, der zu den Kiowas flüchtet. Durch Unvorsichtigkeit gerät Sam Hawkens in Gefangenschaft. Zwar kann Old Shatterhand ihn befreien, aber Santer entkommt.