Jesus starb nicht am Kreuz

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Gemälde des flämischen Malers Matthias Stom (1600-1652):
Herodes ANTIPAS
Geburt: etwa 20 v. Chr.
Tod: etwa 39 n. Chr. Lugdunum Convenarum, Gallien, Frankreich
Tetrarch von Galiläa und Peräa
Vorfahren
: Herodes der Grosse (* etwa 73 v. Chr., † 4 v. Chr.), Antipatros, Antipas

Jesus von Nazareth hatte die Autorität sowohl von Herodes Antipas als auch von Pontius Pilatus untergraben. Aber weder der jüdische König noch der römische Präfekt konnten sich einen Aufstand in der römischen Provinz leisten. Der grosse Judenaufstand im Jahr 4 v. Chr. war noch gut in Erinnerung.

Pontius Pilatus verließ 36 n. Chr. Palästina und kehrte nach Rom zurück. Es gibt keinen historischen Hinweis, dass Jesus von Nazareth in Jerusalem gekreuzigt wurde. Der Hinweis des christlichen Chronisten Eusebius von Caesarea, Pilatus beging im Jahr 39 n. Chr. unter Caligula erzwungenen Selbstmord, ist historisch unsicher.
Historisch gesichert ist, dass Herodes Antipas auf Betreiben von Herodias 39 n. Chr. nach Rom ging, um von Caligula den Königstitel zu erhalten Er wurde jedoch aufgrund von schweren Anklagen, die sein Neffe und Schwager Herodes Agrippa I. gegen ihn vorgebracht hatte, nach Lugdunum in Südgallien verbannt.
39 n. Chr. war auch Herodes Agrippa I. in Rom, der von Caligula das Gebiet des nach Südgallien verbannten Herodes Antipas erhielt.

Wie in einem Theaterstück sind alle Schauspieler am Ende der Tragödie auf der Bühne versammelt. Die tragischen Figuren sind Pontius Pilatus und Herodes Antipas, der Verräter ist Tiberius Iulius Alexander (Sohn) und der „Bösewicht“ Caligula. Dann trifft der tragische Held ein: Ptolemaeus! Triumphal ist sein Einzug in Rom, eindrucksvoll sein Auftritt im Amphitheater.
Kaiser Caligula hat in Rom alle Vorbereitungen für die große Inszenierung vorbereitet: An den Abhängen des Vatikanhügels hat er einen Circus errichtet, das Theater des Pompeius renoviert, ein aufwendiges Amphitheater aus Holzbalken aufgestellt und das Staatsgefängnis (Carcer Tullianus), das der Hinrichtung politischer Gegner dient, ausgebaut.
Doch der Glanz des Ptolemaeus überstrahlt alles. Die Römer sind begeistert von dem König aus Mauretanien, der auch in den römischen Provinzen, vor allem in Palästina, viele Anhänger hat. Er ist der „Jesus Christ Superstar“ der Antike. Caligula wird von Neidgefühlen gepackt. Dieser Mann aus der Provinz, den er persönlich nach Rom eingeladen hat, stiehlt ihm die Show.
Doch Caligula ist wie alle Despoten und Diktatoren: Er verübt seine Untat nicht in der Öffentlichkeit. Seine Henker verrichten ihr Werk wohl in dem dunklen Verlies, im Carcer Tullianus. Man schreibt das Jahr 40 n. Chr.













Jesus starb nicht am Kreuz