Mater dolorosa (1890)

image-10634636-1890_Mater_dolorosa_hoch-c9f0f.jpg?1596284521832
Gemälde des französischen Malers Jean-Léon Gérôme (1824-1904):
Mater dolorosa
(Geschrieben: 1890)

Reiseerlebnis (Karl-May-Verlag: Grüner Band 48: "Das Zauberwasser")

Inhalt
Der Ich-Erzähler ist als Kara Ben Nemsi mit Halef und einem vom Mutessarif von Kerkuk aufgenötigten Khawassen nach Abschluss des Orientzyklus in Kurdistan auf dem Weg nach Persien. Unterwegs treffen sie auf eine Frau, die von Bluthunden gejagt wird. Um die Frau – Fatima Marryah – zu retten, erschiesst Kara Ben Nemsi die Bestien, die Schir Seleki, der Häuptling der Mir Mahmalli, losgehetzt hat. Letzterer verlangt Schadensersatz und dazu Waffen und Pferde der Protagonisten, muss sich aber damit begnügen, ausser ein paar Pferden keine weiteren Verluste zu erleiden. Vom Stamm der Frau werden Kara und Halef zunächst aus Habgier hinterrücks niedergeschlagen. Kaum haben sie sich befreit, so erscheint auch schon Fatima Marryah und klärt über die Vorgeschichte auf, Kara, Halef und der Khawass werden als Freunde und Gäste aufgenommen und wohnen bei Yussuf Ali und seiner Frau Fatima Marryah. Das Paar hat einen abwesenden Sohn Hussein Isa und Kara Ben Nemsi zeigt die christlich-islamische Parallele in den Namen auf, worin Yussuf Ali eher ein Unglück sieht: er wollte seinen sehr beredten Sohn zu einem berühmten Gelehrten ausbilden lassen, der aber wechselte zum grossen Leid seines Vaters nach dem Koran-Studium zum Patriarchen von El Kosch und wurde Christ. Als er selbst zu Besuch erscheint, kommt es zum Streit, den Kara Ben Nemsi schlichten will, wobei er von seinem Gastgeber geschlagen und dadurch am Auge verletzt wird. Während Kara Ben Nemsi ins Haus des Scheiks wechselt, wird der Sohn vom Vater verstossen und verjagt. Kurz darauf wird er von den Mir Mahmalli gefangen. Die Eltern bitten Kara Ben Nemsi um Hilfe, doch der fordert den Scheik auf, mit dem ganzen Stamm zu helfen. Dieser aber verweigert jede Hilfe. Kara Ben Nemsi und Halef eilen trotz der Sehbehinderung Karas zu den Feinden, "schleichen" sich an und schneiden sich durch den Verhau, der die Siedlung schützen soll. Dort soll Hussein Isa gekreuzigt werden. Halef bleibt zur Beobachtung, Kara Ben Nemsi eilt zurück, um die Gastgeber doch noch zur Hilfe zu überreden, doch vergeblich, die Eltern sind unterdessen auf eigene Faust aufgebrochen. Zurück bei Halef erfährt Kara Ben Nemsi, dass die Kreuzigung durch Anbinden der Arme und Beine vollzogen wurde und die Eltern gefangen und unten an den Kreuzbaum gebunden worden sind und dass jetzt Hunde das Dorf aussen umkreisen. Die Tiere werden erstochen, dann legt Halef auf Kommando Feuer an den Verhau aus gefällten Bäumen und hilft danach, die Gefesselten loszuschneiden, was besonders bei dem Sohn nicht ganz einfach ist. Kara Ben Nemsi deckt den Rückzug. Die Bekehrung auch der Eltern ist die Folge der Rettung im Namen Jesu.